Meine letzte Reise Anfang Oktober führte mich nach Rom. In die Stadt, die auch dank der Dan Brown Verfilmung von „Illuminati“ so viel Charme verspricht mit so viel Geschichte und Geheimnissen.
Leider kann ich dieses Mal kein Loblied singen wie ich das in meinem Parisbeitrag getan habe. Und ihr glaubt nicht wie sehr mich das enttäuscht.
Offen für neues sind wir, meine Mama und ich, diese Städtereise angetreten mit einem Reiseführer voll mit viel markierten Sehenswürdigkeiten, die wir abklappern wollten. Und wichtig war uns auch, das italienische Lebensgefühl, la dolce vita, hautnah mit zu bekommen.
Wir haben uns extra für Anfang Oktober entschieden, da es zu dieser Zeit nicht mehr allzu heiß, aber dennoch noch schön warm ist. Dummerweise waren wir nicht die einzigen, die so gedacht haben. Oder aber Rom ist zu jeder Zeit so voll, aber das kann ich leider nicht beurteilen.
Vorgefunden haben wir eindrucksvolle und mächtige Gebäude. Gebäude,
bei denen man versteht wie sich eine Ameise fühlen muss, wenn sie vor einem Menschen steht. Wer nach Rom reisen möchte, kommt ohnehin nicht daran vorbei, sich die „Schreibmaschine“, wie sie von
den Römern genannt wird, anzuschauen. Offiziell findet ihr es unter dem Namen „Monumento a Vittorio Emanuele II“. Wenn ihr davor steht, dann versteht
ihr was ich meine.
Wie schön auch all die Sehenswürdigkeiten sind, Rom zeigt sich leider auch von einer anderen Seite. Überfüllt, überteuert und verdreckt. Dafür, dass man pro Nacht eine Stadttaxe von 6 Euro pro Person zahlen muss, könnte man eigentlich davon ausgehen, dass die Stadt dafür in Stand gehalten wird. Dem ist leider aber nicht so. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass man sich in Rom darauf ausruht, dass all das was man dort vorfindet eh schon Jahrtausende überlebt hat, also warum pflegen? Doch so wird Rom nicht für immer die ewige Stadt bleiben. Überall Dreck, kaputte Straßen und was mir am meisten das Herz zerrissen hat, waren die vielen obdachlosen Menschen auf den Straßen Roms. Und das lag nicht an der Lage unseres Hotel (das nebenbei in der Nähe vom Hauptbahnhof Termini gelegen war), sondern in ganz Rom fand man Menschen, die vor Kirchen um Geld bettelten und nachts auch dort schliefen.
Auch habe ich von diesem gechillten Lebensgefühl, welches man den Italienern nachsagt, nichts mitbekommen. Alles war viel zu hektisch und viel zu aggressiv. Was ich alles bei den Busfahrten erlebt habe, möchte ich in meinem Leben nie wieder erleben.
Selbst in der Sixtinischen Kapelle wird man so schnell wie möglich durchgeschleust.
"Avanti, avanti!"
Lustig ist es schon. Ich erlebe es immer anders, wie man es den Menschen nachsagt. Wenn ich da so an Paris denke, wo man angeblich nur auf unfreundliche Menschen treffen soll. Hier hatte ich nur unfreundliche Menschen. Man bekam nicht „Guten Tag“ gesagt (und ich achte hier wirklich immer darauf, die Menschen respektvoll zu behandeln und begrüße sie grundsätzlich in ihrer Landessprache), wurde ständig angerempelt und argwöhnisch angeschaut. Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich es auch auf der anderen Seite verstehen. Wer will schon in einer Stadt leben, die so vom Tourismus überlaufen ist?!
Wie schlimm die Schattenseiten Roms auch waren, möchte ich euch
trotzdem jetzt auch einpaar schöne Eindrücke mit auf den Weg geben. Und ich möchte auch keinesfalls der Grund dafür sein, dass einer von euch jetzt seine Reisepläne ändert und sich Rom nicht
anschaut. :D Ich finde trotz allem ist es eine Stadt, die man gesehen haben sollte, auch wenn ich für mich persönlich entschieden habe, nicht noch einmal dort hin reisen zu wollen.
Auch zahlreiche Kirchen standen auf unserem Plan und wir haben vor Ort auch viele gefunden, die wir eigentlich nicht auf dem Schirm hatten. Ihr könnt euch das in etwa so vorstellen, man geht aus einer Kirche raus und stolpert direkt in die nächste. :D
Das eher katholisch geprägte Rom hat wirklich viele wunderschöne Kirchen zu bieten. Auch wenn man sie zum Schluss rein äußerlich kaum noch von einander unterscheiden kann. Aber jede ist einzigartig schön im Inneren. Besonders empfehlen kann ich hier die Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio und Santa Maria degli Angeli e dei Martiri.
Auch den Petersdom müsst ihr besucht haben. Wir waren ganze 3 mal dort, ehe wir es geschafft haben, endlich ins Innere zu gelangen. Beim ersten mal stand eine kilometerlange Schlange vor dem Einlass. Beim zweiten mal waren wir zu spät für den Einlass und beim dritten mal (wir waren um 7 Uhr dort!!), haben wir es endlich geschafft. Es ist wirklich beeindruckend wie groß und wundervoll verziert alles ist.
Und natürlich haben auch wir uns die bekanntesten Sehenswürdigkeiten angeschaut wie das Kolosseum, das Forum Romanum, Pantheon, den Trevibrunnen, die spanische Treppe ...
Es war beeindruckend das alles so vorzufinden. Ich hatte immer nur im Lateinunterricht über all dies Texte gelesen und übersetzen müssen. Nun aber dort zu stehen, wo eins Caesar entlang geschritten ist, war umwerfend. Aber nicht nur diese Tatsache. Ich finde es wahnsinnig erstaunlich, wie die Menschen damals solch riesige Gebäude gebaut haben.
Alles in allem haben wir uns einen schönen Urlaub gemacht, wahnsinnig viel gesehen und haben eben nicht nur die schönen Seiten Roms kennen gelernt, sondern auch hinter den Vorhang schauen können/müssen.
Vielleicht war das auch all dem geschuldet, dass Rom zu dieser Jahreszeit sehr überlaufen ist. Vielleicht habt ihr im Sommer oder Frühling mehr Glück. Habt ihr damit schon Erfahrung gemacht?
Ich hoffe, ich habe euch nicht allzu sehr abgeschreckt. :D Aber
vielleicht helfen euch ja meine schönen Fotos von der ewigen Stadt über den Schreck hinweg. Das ist aber nur eine kleine Auswahl von dem, was wir uns alles angeschaut haben.
xoxo D.
PS: In Italien ist es üblich, recht wenig zu frühstücken. Wer aber gerne ausgiebig frühstückt wie ich, muss da unbedingt beim Buchen vom Hotel darauf achten.
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